Türkei - Die alten Weltwunder







DER LEUCHTTURM VON ALEXANDRIA
 
Der Leuchtturm auf der Insel Pharos war das einzige alte Wunder, das einem praktischen Zweck diente. Er lotste Schiffe durch das Labyrinth der Sandbänke, da diese für die Kaufleute eine unglaubliche Gefahr darstellten, wenn sie den Hafen von Alexandria in Ägypten erreichen wollten.
Der 120 Meter hohe Leuchtturm wurde von dem griechischen Kaufmann Sostratus finanziert, der dadurch die Sicherheit des Schiffsverkehrs verbessern wollte. Polierte Bronzespiegel waren speziell dafür gedacht, das Sonnenlicht bei Tag auf die See zu werfen, und bei Nacht wurde Feuer entfacht, das als Lichtsignal für verirrte Schiffe diente bzw. den Schiffen den Weg zeigte. Der Turm stand solide da, bis er durch eine Serie von Erdbeben und allmählicher Verschlechterung der Bausubstanz einzustürzen drohte und schließlich wegen seiner wertvollen Steine zerlegt wurde. 


DER TEMPEL DER ARTEMIS 
 
Der größte Tempel der antiken Welt, prächtiges Wahrzeichen der griechischen Zivilisation / hellenistischen Kultur wurde zu Ehren von Artemis, der griechischen Göttin der Jagd, Herrin der freien Natur, Schützerin der wilden Tiere und Schwester Apollos gebaut. Er wurde in Ephesus errichtet, das später zum reichsten Hafenstädten Kleinasiens aufstieg, und bestand aus 127 Marmorsäulen, jede 20 Meter hoch. Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde er erbaut und später von Alexander dem Großen wieder aufgebaut, bis der große Tempel schließlich von einfallenden Goten,  Erdbeben und Plünderern zerstört wurde. Archäologen beziehen ihr Wissen über diesen Tempel von einer Münze, die 235 v. Chr. geprägt wurde. Heute erinnert nur eine einsame Säule an das ehemals glänzende Gebäude. 


DIE ZEUS-STATUE 
 
Die gold- und juwelenbesetzte Statue wurde 438 v. Chr. vom Rat in Olympia in Auftrag gegeben, als Ehrerbietung für Zeus, dem obersten und  mächtigsten der olympischen Götter. Die große Statue war das Werk des Athener  Bildhauers Phidias und wurde im Parthenon  entworfen, dem großen Tempel, der die Stadt überragte. Laut Philo von Byzanz war diese Statue das Wunder, das von allen sieben der Antike am stärksten inspirierte: „Während wir die anderen sechs bewundern, knien wir vor diesem in Ehrerbietung....“ Die Zeus-Statue wurde später mit ihrem Tempel nach einem Erdbeben im Jahre 170 V. Chr. zerstört. 


DER KOLOSS VON RHODOS
 
Der Koloss von Rhodos, eine riesengroße Bronzestatue, die einst 32 Meter hoch auf einem Marmorsockel thronte, wurde von seinen Einwohnern als Ehrerbietung für den Sonnengott Helios gebaut, der angeblich Rhodos half, Demetrius von Mazedonien abzuwehren. Der Koloss von Rhodos wurde von dem Baumeister Chares aus Lindos konstruiert und nach zehnjähriger, hervorragender und präziser Arbeit vollendet, so dass die Beine dem enormen Gewicht der gigantischen Statue standhielten. Unglücklicherweise ließ 227 v. Chr. ein Erdbeben die Knie des Kolosses rissig werden, und es setzte sich die ganze Skulptur in Bewegung, so dass das Riesenstandbild in Stücke zerfiel. Trotzdem wurde die Statue so bewundert, dass die riesigen Fragmente über 900 Jahre liegen blieben, bis die wertvollen Teile nach Syrien gebracht wurden. 


DIE HÄNGENDEN GÄRTEN VON BABYLON 
 
Es ist überliefert, dass ein wundervolles Gartenparadies im 7.Jahrhundert v. Chr. in der wasserarmen Wüste von Mesopotamien erbaut wurde. Die hängenden Gärten von Babylon waren der Fähigkeit eines Mannes zu verdanken, entgegen aller Naturgesetze eine botanische Oase der Schönheit inmitten einer öden Wüstenlandschaft zu gestalten. König Nebukadnezar erbaute sie als Zeichen der Hochachtung für seine Frau Semiramis, die sich der Legende zufolge nach den Wäldern und den Rosen ihres Heimatlandes gesehnt habe, die terrassenförmig angeordnet waren und von der Stadtmauer mit Wassergraben, der angreifende Armeen abhalten sollte, umgeben waren. Es gibt allerdings Zweifel unter Historikern und Archäologen, ob dieses verlorene Paradies jemals existiert hat, da Ausgrabungen von Babylon keine maßgeblichen Spuren dieser mythologischen Oase gefunden haben. 


DAS MAUSOLEUM DES HALIKARNASSOS 
 
Dieser monumentale Grabbau, der zwischen 370 und 351 v. Chr.gebaut wurde, war für König Mausolos von Karien von seiner trauernden Frau Artemisia bestimmt als Erinnerung an deren große Liebe. Das Mausoleum, ein etwa 50 Meter hoher, bei Plinius beschriebener und durch Ausgrabungen bekannter Bau, war von 36 Säulen umgeben und stand auf einem Marmorsockel an der Kreuzung der zwei Hauptstraßen von Halikarnassos. Das Mausoleum war bis 1522 n. Chr. verhältnismäßig unbeschädigt, bis es als Beispiel für heidnische Kunst zerstört wurde. 


DIE PYRAMIDEN VON ÄGYPTEN (GIZEH) 

Die einzig noch existierenden Wunder der Antike sind die Pyramiden von Ägypten (Gizeh), die die phänomenale Leistung der ägyptischen Bauweise und Baukunst zeigen. Die drei Pyramiden von Gizeh, die zwischen 2600 und 2500 v. Chr. gebaut wurden, umfassen zusammen mehr als 5 Millionen Kalksteinblöcke. Die Steine wurden auf Holzschlitten und unterlegten Rollen mühsam herantransportiert. Da Kräne noch unbekannt waren, mussten die Steinblöcke dann auf Rampen hinaufgeschleppt und auf den vorgeschriebenen Platz gesetzt werden. Um die größte der drei Pyramiden, die Cheopspyramide (ca.146 Meter hoch), zu bauen, brauchte man - nach Herodot - 20 Jahre und sie diente als Grabmal für den ägyptischen Pharao Cheops. Die Pyramiden stellten die Verbindung zwischen Himmel und Erde dar und zeigten dem ägyptischen Volk, dass ihre lebenden Pharaonen ein lebendiges Götterbild waren, nämlich der sichtbar gewordene Gott Horus, der Weltgott
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