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Durch ihre geographische Lage bedingt war die Türkei einerseits ein Korridor, der von Asien nach Europa führte, andererseits wurde sie von den Europäern immer als ein Tor betrachtet, was sich zum Osten hin öffnet. Der Umstand, dass das Land an drei Seiten von Wasser umschlossen ist, dem Mittelmeer, dem ägäischen Meer und dem Schwarzen Meer, trug dazu bei, dass die Türkei seit jeher nicht nur zu seinen Nachbarländern auf dem Festland, sondern zu Staaten in aller Welt Beziehungen unterhielt. Die langen Küsten und die spezielle Brückenfunktion des Landes mögen der Grund für zahlreiche Völkerwanderungen und den Verlauf von Handelsstraßen im Laufe der Geschichte gewesen sein.
70.200 km2 des Landes, dessen Umrisse auf der Landkarte fast ein Rechteck bilden; gehören zu einem Teil, den man Kleinasien oder Anatolien nennt. Dieses wie eine Halbinsel anmutende Gebiet liegt im Osten. Die restlichen 24.378 km2 der Türkei sind im Westen auf der Balkanhalbinsel, in dessen Osten sich Thrazien befindet. Mit einer Fläche von insgesamt 814.578 km2 und einer Küstenlänge von 8.272 km ist die Türkei ein von Meeren umgebenes Stück Land, welches zwischen den Kontinenten Europa und Asien wie ein Verbindungsglied wirkt.
In dem hochgelegenen Land Türkei sind Bergformationen vorherrschend, allerdings gibt es auch weite Hoch- und Tiefebenen, sowie Becken. Diese geographischen Bedingungen beeinflussen natürlich das Klima und auch die Infrastruktur sowie ökonomische Bedingungen der Bevölkerung, mit dem Fazit, dass in jeder der sieben geographischen Regionen eine andere Flora, Fauna und Agrarkultur vorherrscht.
Im Norden und Süden der bergigen Türkei ziehen sich Gebirgsketten die gesamte Küste entlang, während sich im Norden das nordanatolische Gebirge und im Süden das Taurusgebirge erheben. Die weiten Ebenen in Mittelanatolien sind durch diese Gebirgsketten teilweise voneinander abgegrenzt. Im Osten des Landes häufen sich die Bergformationen und haben einige hohe Gipfel herausgebildet, im Westen flachen die Gebirgszüge etwas ab. In der Ägäis- und Mittelmeerregion sind die Gebirgsketten häufig unterbrochen, was zur Entstehung einiger Becken beitrug. Etliche Kilometer von den Ausläufern des Taurus entfernt nehmen Plateaus und Ebenen in Südost-Anatolien einen großen Raum ein. In der Osttürkei befindet sich mit 5137 m Höhe der höchste Berg der Türkei, der Ağrı Dağ in Nachbarschaft mit dem Sühan-Berg, einem erloschenen Vulkan. Die bekanntesten Berge Südost-Anatoliens sind: Karacadağ, Raman und Sof.
Die meisten der zahlreichen türkischen Flüsse werden für die Energiegewinnung genutzt. Die ostanatolischen Flüsse Euphrat und Tigris münden in den Basra-Golf, die mittelanatolischen Flüsse Yeşilırmak, Kızılırmak und Sakarya ins Schwarze Meer, während im Westen die Bäche Susurluk, Biga und Gönnen ins Mittelmeer fließen und Gediz, sowie der große und der kleine Menderes ins ägäische Meer.
9200 km2 der Landesfläche werden von Seen eingenommen, von denen sich die meisten in Ostanatolien befinden. Der mit 3713 km2 größte See der Türkei, auf dem sogar Dampfer verkehren, der Van-See, sowie der Erçek-Cıldır-, und Hazar-See breiten sich in dieser Region aus. Die größeren Seen in Mittelanatolien sind seicht und salzig, wie z. B. der mit 1500 km2 zweitgrößte See der Türkei, der Salz-See. Auch der Akşehir- und der Eber-See befinden sich in diesem Gebiet.
Für den internationalen Handels- und Schiffsverkehr sind das Marmara-Binnenmeer mit seinen Meeresengen und das Schwarze Meer außerordentlich wichtige Wasserstraßen. Das sich komplett innerhalb türkischer staatlicher Grenzen befindliche Marmara-Binnenmeer und der Bosporus öffnet sich zum Schwarzen Meer, während die Dardanellen eine Verbindung zum Ägäischen- und Mittelmeer herstellen. Besonders die Küsten der Ägäis und des westlichen Mittelmeers sind sehr zerklüftet und haben aus diesem Grund viele Buchten und Golfe. |