Paulus wird als Saulus in Tarsus geboren. Er ist ein Kind strenggläubiger Eltern. Über seinen Vater hat er die doppelte "Staatsbürgerschaft" und einen Doppelnamen:
Als Benjaminit trägt er den Namen des jüdischen Königs Saul aus dem Stamm Benjamin und zusätzlich den lautverwandten Beinamen Paulus (= der Kleine). Saulus besitzt das Bürgerrecht von Tarsus und Rom.
Saulus lebt in Jerusalem; dort wird er zum Zeltmacher bzw. Sattler ausgebildet.
Ausbildung zum pharisäischen Schriftgelehrten bei Rabbi Gamliel I. in Jerusalem.
Saulus verfolgt im Auftrag des Hohen Rates die Christen; vor Damaskus erscheint ihm Jesus Christus. Saulus berichtet später, er habe von Christus den Auftrag erhalten, die frohe Botschaft von Jesus Christus vor allem Nichtjuden, den sogenannten "Heiden" zu bringen. Er hält sich fortan zur christlichen Gemeinde. Seine Freunde nennen ihn jetzt fast nur noch Paulus. Mit diesem Namen wird er selbst sich auch in seinen Briefen immer vorstellen.
Paulus wird von der christlichen Gemeinde als Missionar in Arabien und Damaskus eingesetzt. Bei einem zweiwöchigen Aufenthalt in Jerusalem lernt Paulus Petrus und Jakobus kennen.
Paulus wirkt in Tarsus und Syro-Kilikien. Paulus wird von Barnabas nach Antiochien geholt; zusammen gehen sie auf die erste große Missionsreise.
Auf dem Apostelkonzil in Jerusalem kommt es zum Streit zwischen Paulus, Petrus und Barnabas. Paulus fordert von seinem Verständnis des Evangeliums her, dass die Nichtjuden, die an Christus glauben, nicht mehr an das jüdische Ritualgesetz gebunden sind.
Es kommt zunächst zu einer Kompromisslösung; auf Dauer wird sich aber die Einsicht von Paulus durchsetzen.
Paulus betreibt auf eigene Verantwortung Heidenmission, bleibt aber in Verbindung mit der Urgemeinde in Jerusalem. Er geht auf die zweite und dritte Missionsreise.
Paulus wird in Jerusalem wegen Aufruhrs des Volkes angezeigt und von
den Römern festgenommen. Weil der Prozess verschleppt wird, sitzt Paulus von da an zwei Jahre lang im Gefängnis.
Paulus beruft sich auf sein römisches Bürgerrecht und möchte, dass sein Fall vor dem Kaiser in Rom verhandelt wird.
In Rom steht Paulus unter Hausarrest. Er knüpft Kontakt zur bereits bestehenden christlichen Gemeinde in Rom. Er darf Freunde empfangen und Briefe schreiben.
Es ist unklar, ob Paulus den Kaiser je sehen durfte.
Im Zuge der Christenverfolgung unter Kaiser Nero wird Paulus ermordet;
er stirbt als Märtyrer. |